Haussegen hängt wieder gerade

Robert Holzapfel bayerischer Vizemeister, Angelika 3. Platz auf olympischer Kurzstrecke

Immenstadt 2013web1(von Patrizia Nym) Nach Immenstadt sind sie immer schon gerne gefahren. Die Allgäuer Stadt liegt zwar etwas im Schatten der großen Namen Oberstdorf oder Garmisch mit den internationalen Wintersportereignissen. Aber die Stadt an der Iller hat etwas, was Robert und Angelika Holzapfel jetzt schon seit 25 Jahren anzieht. Dort wird der Allgäu-Triathlon ausgetragen, der nicht nur zahlreiche Meisterschaften bis zur Weltmeisterschaft im Triathlon ausrichten durfte, sondern mit der 31. Auflage der älteste noch ausgetragene Triathlon Deutschlands ist. Mit dem neuen Organisationsleiter Hannes Blaschke, der schon „viele, viele Triathlons gesehen hat“, haben sie außerdem die größte Triathlon-Erfahrung Deutschlands.

Die Rahmenbedingungen bei der bayerischen Meisterschaft 2013 über die Kurzstrecke 1,5/42/10 Kilometer stimmten einfach. Blauer Himmel, goldene Sonne, grüne Wiesen und steile Berge. Mit Steigungen zwischen 10 und 18 Prozent müssen die 800 Athleten in der Region um den Alpsee schon rechnen. Gut vorbereitet war das Triathlon-Paar Robert und Angelika Holzapfel schon, aber nach Immenstadt kommt keiner, der nur mal einen Triathlon ausprobieren will.

Dass das Rennen einen guten Ausgang nehmen kann, zeigte sich schon beim Schwimmen. Sogar noch eine Spur weiter vorne als sonst konnten die beiden guten Schwimmer die erste Disziplin beenden. „Neben dem 5-fachen Roth-Sieger Lother Leder im Wasser zu stehen, gibt noch mal einen Kick“, meinte Robert Holzapfel, der die vordere Schwimmgruppe halten konnte und als 12. aus dem Wasser stieg. Angelika ließ nicht lange auf sich warten (24:04 Minuten). Nur wenige Sekunden nehmen sich die Athleten, um Helm und Radschuhe anzuziehen, Zeit zum Umziehen nimmt sich keiner. Danach mussten die 600 Höhenmeter auf dem Rad „gedrückt“ werden. An den giftigsten Steigungen bis nach Rieggis konnte man sich allein wegen der Zuschauer keine Blöße geben. Anfeuerungsrufe und heiße Rhythmen aus großen Lautsprechern trieben Robert auf einen knapp 32er Schnitt an. Die gute Platzierung nach dem Ritt wollte besonders Robert nicht mehr hergeben. Verlor er doch vor drei Wochen auf der bayerischen Mittelstreckenmeisterschaft (2,0/80/20 km) nach schwachem Lauf (1:41 Stunden) den sicher geglaubten Podestplatz. Beim Lauf über 10 Kilometern bei Temperaturen um die 30 Grad im Schatten kann aber immer noch viel passieren. Hat man beim Radfahren zu wenig Nahrung oder Flüssigkeit aufgenommen, kann sich das bitter rächen. Beide haben sich das Rennen optimal eingeteilt, denn nach den Endzeiten von Roberts 2:30:29 und Angelikas 2:53:30 Stunden standen sie auf dem Podest. Aber diesmal war Robert eine Stufe höher als seine sonst so überlegen siegreiche Frau. Robert als 2. und Angelika als 3. bayerische Meister in der AK 45. Und außerdem zeigt der Blick in die Bayernliga-Mannschaftstabelle (da zählt nur das Ergebnis, kein Alter), dass Robert mit seiner Zeit in der oberen Hälfte „mitspielen“ kann.