Königsdisziplin endet mit Riesenüberraschung

Deisenhofer lässt Brader und Hellriegel weit hinter sich – Becker gewinnt Kurzdistanz – Wettergott war den 500 Triathleten hold

 

Roman Deisenhofer wunderte sich: „Das ist mir noch nie passiert“, sagte der neue Bayerische Meister auf der Mitteldistanz. Was den Augsburger entgeisterte: Lange nachdem er durchs Ziel war, baten ihn die Oberkampfrichter zum Gespräch. Die Frage war: hat er vielleicht auf der Radstrecke eine Runde ausgelassen. Denn die Gesamtzeit die Deisenhofer zur Bayerischen Königskrone führte, war sensationell: 3:26:14. Wie schnell das war, zeigte sich daran, dass Top-Triathleten wie Christian Brader erst 15 Minuten und Thomas Hellriegel 18 Minuten nach Deisenhofer ins Ziel kamen. Der war aber auf allen Disziplinen der Schnellste: 1:40:55 über zwei Kilometer Schwimmen und 1:14:34 über 20 Kilometer Laufen. Auf der Radstrecke über 80 Kilometer hatte er mit 2:11:40 Christian Brader sage und schreibe elf Minuten und Thomas Hellriegel 12 Minuten abgenommen. Da mussten die Kampfrichter offenbar einfach nochmal prüfen. Doch es blieb dabei und Deisenhofer konnte sich über die Bayerische Königskrone der Triathleten freuen. Den Titel Bayerische Meisterin holte sich Nadja Lindner aus Kulmbach in 4:24:38. Verdammt schnell war auch Hendrik Becker aus Regensburg unterwegs. Vielleicht, weil er auf der Suche nach seinem großem Vorbild Daniel Unger war. „Auf der Radstrecke habe immer Ausschau nach ihm gehalten, aber er war wie vom Erdboden verschwunden“. Der Deutsche Amateurmeister entdeckte den
Weltmeister von 1997 erst auf dem Marktplatz. Im Gespräch mit dem Ulmer klärte sich das Rätsel. Unger hatte sich zwar für die Olympische Distanz angemeldet, war dann aber kurzerhand wie 2015 beim Volkstriathlon gestartet, wo er dieses Mal Zweiter hinter Oliver Wechsler aus Weißenburg wurde. Becker dagegen gewann überlegen seinen Wettbewerb mit 1:59:08 und über drei Minuten Vorsprung. Schwäbischer Meister wurde Daniel Neugebauer aus Aichach, Schwäbische Meisterin Franziska Krischdat aus Oettingen. Beim Volkstriathlon der Damen hatte Anke Rothmeier-Scholz die Nase vorn. Bei den Volksstaffeln gewann die Gruppe Haba1 der Lauinger Handballer vor der VR-Bank Donau-Mindel und der Sportbrigade Rot-Weiß. Dass die Radler den Anstieg von der Donaubrücke in die Stadt besser schafften, dafür sorgte die Gruppe Pimento aus Dillingen mit lautem Trommelwirbel. Auf dem Marktplatz blies die Fanfare Brass Band den Athleten den Marsch, versorgte sie im Bierzelt aber auch mit Speis und Trank. Die Siegerehrungen übernahmen die Bürgermeister Schenk und Bulling, Sportreferent Frieß und VR-Vorstand Jall, der zuvor selbst in der Staffel gelaufen war. Von Regenwolken wurde die Veranstaltung weitgehend verschont und auch die Donau hatte die Laufstrecke an der Segrépromenade wieder freigegeben.

 

Bayerisher Meister auf der Mitteldistanz, Roman Deisenhofer, in der Wechselzone

Deisenhofer in der Wechselzone