Sogar das Wasser war bergig

„Finale“ war das Ziel der drei Lauinger Triathleten in den letzten Tagen der Saison.

Harald Winter suchte sich dafür den Trans-Vorarlberg-Triathlon aus, der in Bregenz am Bodensee startete und in Lech am Arlberg das Ziel hatte. Dass die Radstrecke mit 102 Kilometern und 2500 Höhenmetern schwer werden wird, war ihm bei der Anmeldung bewusst. Dass an diesem Tag selbst der Bodensee beim Schwimmen noch „Berge“ in Form von Wellen bis zu zwei Metern Höhe auftürmen würde, konnte niemand ahnen. Da werden sogar sonst eher harmlose 1,2 Kilometer schwimmen zum Härtetest an sich.“Ich hob Wassa g’soffen wie sonst in aaner Wochn nicht“, so der ehemalige Radprofi Gerrit Glomser.
„Das ganze Rad hat gezittert wegen der Kälte“. Die Siegerin Yvonne van Vlerken meinte wohl eher sich selbst. Und Harald Winter selbst wollten die Beine auf dem Hochtannbergpass versagen bei nur noch 4 Grad und strömenden Regen. Die Beine trugen ihn dann doch noch bis nach Lech, wo der 12 Kilometer lange Lauf anstand. Der Lauf entpuppte sich dann eher als entschärfter Geländelauf als ein Straßenlauf.
Nicht nur Kenner werden den 27er Schnitt auf dieser Radstrecke würdigen und wer bis ins Ziel nach nur 5:28:26 Stunden kommt, muss wohl einiges vorher trainiert haben.
Axel Rothauszky wählte sich für seine lange Strecke das wärmste Gebiet Deutschlands aus, das Breisgau mit der Stadt Freiburg. Den Ruf als heißeste Region wurde das Wochenende voll gerecht. Bei Temperaturen bis knapp unter 40 Grad konnte man gar nicht genug Flüssigkeit aufnehmen. Das Schwimmen war dann natürlich noch angenehm, obwohl ohne den so begehrten Neoprenanzug geschwommen wurde. Später war wenigsten reichlich Gelegenheit um die ca. 4 Liter Wasser auf der 80 Kilometer langen Radstrecke zu trinken. Die vielen Steigungen machten das Tempo langsamer. Dann kamen noch einmal 2 Liter Wasser für 21 Kilometer laufen dazu. Bei vielen Athleten fängt da schon einmal der Magen an zu streiken, denn nur Wasser kann zu Mineralstoffmangel führen. Aber isotonische Getränke verträgt auch nicht jeder in großen Mengen. Die 5:34:16 Stunden-Tortur überstand Rothauszky aber gut und war mit seiner Platzierung hoch zufrieden.

Robert Holzapfel wollte seine Spätform noch einmal in München testen. Die olympische Kurzstrecke (1,5/40/10) traute er sich noch zu, obwohl die Beine nach dem Besuch der Oper Carmen in Verona noch etwas müde waren. Mit Frau Angelika reiste man natürlich per Rad nach Norditalien und zurück, nur Teilstücke wurden mit dem Zug zurückgelegt. Er konnte seine Zeiten im Vergleich zum Vorjahr trotzdem steigern und arbeitete sich auf jetzt Rang 5 vor. Nach 2:07:20 Stunden war der Wettkampf schon vorbei, es ist ja auch nur eine Kurzstrecke.